Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2016 (Jogustine)

Oralität und Literalität im AT und im Zoroastrismus (BBibA)

Dozent:innen: Dr. Anke Joisten-Pruschke
Kurzname: Oralität
Kurs-Nr.: 01.053.5020
Kurstyp: Übung

Inhalt

Mündliche und schriftliche Traditionsbildung im AT und im Zoroastrismus sollen beleuchtet werden. In unserer heutigen Zeit, einer Welt der totalen Verschriftung und Bebilderung durch Bücher, Medien und das worldwide web ist eine Welt ohne Verschriftlichungen und Datenspeicherungen kaum vorstellbar. Deshalb ist nicht mehr bewusst, dass in einer primär oralen Kultur Wissen über Jahrhunderte konserviert und weitergegeben werden konnte. Wird in einer literalisierten Gesellschaft Wissen in Büchern oder im Internet aufbewahrt, wird dies in primär oralen Kulturen nur durch das Gedächtnis geleistet. Das ausgesprochene Wort ist dabei eine flüchtige Erscheinung, einmal „verlautet“ ist es bereits Teil der Vergangenheit und ohne Medien nicht festhaltbar. In einer Welt angefüllt mit schriftlichen Aufzeichnungen, aufbewahrt in unterschiedlichsten Speichermedien, ist ein Leben, Wissen und Speichern allein mit Hilfe des Gehirns und eine Weitergabe ausschließlich durch den Mund schlichtweg unbegreiflich. Die Einführung der Schrift und einer Schreibkultur in einer Gesellschaft geht mit einer Umstrukturierung des Denkens, der Systematik und der Verwaltung von Wissen einher. Allerdings geht mit der Erfindung der Schrift die mündliche Traditionsweitergabe nicht verloren, Oralität und Literalität bleiben dialektisch aufeinander bezogen. Für dieses spannende Beziehungsgeflecht bietet das AT einen bislang in seiner Breite und Tiefe kaum ausgeloteten Sinnzusammenhang. Innerhalb der Wissenschaft des AT ist immer wieder auf die mehrere Jahrhunderte währende mündliche Tradition erst später verschrifteter und redaktionell teils mehrfach veränderter Texte hingewiesen worden. Welche Konsequenzen misst man diesem bekannten Zusammenhang beim Entstehen der Bücher des AT zu und was sagt dieser Prozess im Blick auf die komplexen theologischen Zusammenhänge aus?
Im Zoroastrismus haben sich Oralität und orale Strukturen noch länger erhalten als im AT. Deshalb lassen sich gerade im religionshistorischen Vergleich mit der Religion Zarathustras vertiefende Kenntnisse zur inneren Entwicklung des AT gewinnen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
18.04.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
25.04.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
02.05.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
09.05.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
23.05.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
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30.05.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
06.06.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
13.06.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
20.06.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
27.06.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
04.07.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
11.07.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude
18.07.2016 (Montag) 14:15 - 15:45 00 410 Sitzungszimmer
1111 - Hauptgebäude