Der Hauptgegenstand des Faches Neues Testament ist die Erforschung der neutestamentlichen Schriften, die den zweiten Teil des christlichen Kanons der Bibel ausmachen.

Das Fach hat die Aufgabe, diese Texte in ihrer sprachlichen Gestalt mit unterschiedlichen Methoden möglichst präzise zu analysieren. Dazu zählen literaturwissenschaftliche Herangehensweisen wie z.B. die Untersuchung der Bedeutung (Semantik), Erzählweise (Narratologie) oder Typizität der Textformen (Gattungsanalyse).

Mit historischen Methoden gilt es, die Texte in ihre Entstehungs- und Überlieferungszusammenhänge einzuordnen. Zum Gegenstandsbereich des Fachgebietes gehört damit auch der gesamte Bereich der Ereignis-, Sozial- und Religionsgeschichte des 1. und 2. Jh., von der Erforschung der Strömungen des damaligen Judentums über die Welt der hellenistischen Mysterienkulte, die Sozialgeschichte und die Struktur der Städte, in denen die frühchristlichen Gemeinden ihre Heimat fanden, bis hin zur römischen Rechtsgeschichte.

Zur textbezogenen und historischen Arbeit an den Texten kommt die rezeptionsästhetisch-hermeneutische Reflexion hinzu. Als Teil des Kanons sind sie Referenzgröße und Identitätsmerkmal der Christ:innen und Kirchen. Hier stellt sich die Frage, inwiefern das vielfältige theologische und ethische Sprachpotential der neutestamentlichen Texte, für die an das Neue Testament anschließende Entwicklung bis in die Gegenwart bedeutsam werden konnte und kann.

Lehrveranstaltungen SoSe 2024

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WiSe 2024/25