Sommersemester 2017

1517-2017: Entwicklungen im evangelischen Kirchenrecht (LM-11E; LM-11F)

Dozent:innen: Prof. Dr. Uwe Kai Jacobs
Kurzname: Kirchenrecht
Kurs-Nr.: 01.053.670
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Das Seminar setzt keine spezifischen Vorkenntnisse voraus, sondern will Kenntnis und Einsicht vermitteln. Vorkenntnisse schaden aber nicht. Das Seminar wendet sich an Studierende aller Semester, kann aber auch als kirchenhistorisches und kirchenrechtliches Repetitorium genutzt werden. Es ist geeignet für Studierende mit dem Ziel des Pfarramts und für solche mit dem Ziel des Lehramts an öffentlichen Schulen.

Empfohlene Literatur

II. Quellen- und Literaturhinweise:

Zur KO 1559:

Michael Frisch, Zur Württembergischen Großen Kirchenordnung von 1559, ZRG KA 96 (2010), S. 455-484; Klaus Schlaich, Die Neuordnung der Kirche in Württemberg durch die Reformation, ZevKR 29 – Festheft Wendt – (1984), S. 355-378

Zur Badischen Kirchenverfassung 1861:

a) Textquelle: Georg Spohn, Kirchenrecht der Vereinigten evangelisch-protestantischen Kirche im Großherzogtum Baden, Bd. 1, Karlsruhe 1871, S. 163 ff.

b) Lit.: Otto Friedrich, Einführung in das Kirchenrecht, 2. Aufl., Göttingen 1978; Jörg Winter, Vor 150 Jahren: Kirchenverfassung von 1861, in: Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte 5 (2011), S. 169-176; Joachim Mehlhausen, Kirche zwischen Staat und Gesellschaft, in: Gerhard Rau, Hans-Richard Reuter, Klaus Schlaich (Hrsg.), Das Recht der Kirche, Bd. II: Zur Geschichte des Kirchenrechts, Gütersloh 1995, S. 193-271

Zur Entwicklung des Kirchenrechts im 19./20. Jh.:

Ernst-Viktor Benn, Entwicklungsstufen des evangelischen Kirchenrechts im 19. Jahrhundert, ZevKR 15 (1970), S. 2-19; Mehlhausen, a. a. O.

Friedhelm Hans, Die badische und pfälzische Kirchenverfassung von 1919/20 im Vergleich, BpfKG 70 (2003), S. 171-219 (mit Abdruck des Verfassungstextes)

Peter Landau, Kirchenverfassungen, in: TRE, Bd. XIX, S. 110-165

Jörg Winter, Die Neufassung der Grundordnung der Evangelischen Landeskirche in Baden, ZevKR 53 (2008), S. 174 ff.

Zu Sohm:

a) Textquelle: Rudolph Sohm, Kirchenrecht, Bd. 1, Leipzig 1892 (Nachdr. 1970), S. 26, 697, 699 f.

b) Lit.: Uwe Kai Jacobs, Art. Sohm, Rudolph, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG, 1. Aufl.), hrsg. von Adalbert Erler u. a., Bd. IV, Berlin u. a. 1989, Sp. 1687-91; Friedrich, a. a. O., S. 13 ff.; Heinrich de Wall / Stefan Muckel, Kirchenrecht. Ein Studienbuch, 4. Aufl., München 2014, S. 240 ff.; Christian Gretlein, Evangelisches Kirchenrecht. Eine Einführung, Leipzig 2015, S. 39 ff.

Zur Barmer Theol. Erklärung:

a) Textquelle: www.kirchenrecht-ekd.de

b) Lit.: Jörg Winter, Die Barmer Theologische Erklärung. Ein Beitrag über ihre Bedeutung für Verfassung, Recht, Ordnung und Verwaltung der Evangelischen Landeskirche in Baden nach 1945, Heidelberg 1986; Christoph Link, Rechtstheologische Grundlagen des evangelischen Kirchenrechts, ZevKR 45 (2000), S. 73-87

Zu den aktuellen Strukturreformen kirchlicher Organisation:

a) Kirchengerichtliches Urteil: KGH EKD, Urt. v. 25. Oktober 2011, Az. VG 4/2010, 0135/21-2011, in: Rechtsprechungsbeilage EKD 2012 (Beilage zum ABl. EKD Nr. 4/2012), S. 3-5, www.kirchenrecht-ekd.de

b) Textdokumente: Vereinigungsverträge zur Mitteldeutschen Kirche bzw. zur Nordeutschen Kirche; Gesetz zur Änderung der Grundordnung der Evangelischen Landeskirche in Baden vom 25. Oktober 2012 (GVBl., S. 253), www.kirchenrecht-baden.de

c) Lit.: Martin Honecker, Evangelisches Kirchenrecht. Eine Einführung in die theologischen Grundlagen (Bensheimer Hefte, 109), S. 286-297; Kirche im Wandel – Rückbau, Umbau und Neubau kirchlicher Institutionen, Essener Gespräche zum Thema Staat und Kirche, hrsg. von Burkhard Kämper u. a., Bd. 44, Münster 2010; Hendrik Munsonius, Evangelisches Kirchenrecht, Tübingen 2015, S. 140; Ders., Zwischen Parochie und Region. Rechtsformen kirchlichen Lebens, Deutsches Pfarrerblatt 115 (2015), S. 492-495; Peter Unruh, Kirchenbildung und Verfassunggebung in Norddeutschland, ZevKR 57 (2012), S. 121-145; Martin Richter, Kirchenreform und kirchliches Verfassungsrecht. Versuch einer Zwischenbilanz, in: Praktische Theologie 3/2008, S. 197-207.

Inhalt

Das Reformationsjubiläum gibt Anlass, Bilanz zu ziehen: Wie reformatorisch ist das evangelische Kirchenrecht? Wie hat es sich entwickelt? Welches Selbstverständnis, welche Aufgabe, lag ihm in der fünfhundertjährigen Entwicklung seit dem Reformationszeitalter zugrunde? Was lernen wir aus daraus für heute?

I. Themen:

• Die Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts an Hand ausgewählter Beispiele:
Kurpfälzische Kirchenordnung von 1556 und Württembergische Große Kirchenordnung von 1559

• Kirchenverfassungsentwicklung im 19. Jahrhundert zu Beginn der Epoche der organisatorischen Trennung von Staat und Kirche am Beispiel der Verfassung der vereinigten evangelisch-protestantischen Kirche des Großherzogtums Baden vom 5. September 1861

• Das „Wesen des Kirchenrechts“ aus dem Blickwinkel des späten 19. Jahrhunderts:
Rudolph Sohm (1841-1917)

• Das „Wesen des Kirchenrechts“ aus dem Blickwinkel des Kirchenkampfs in der Zeit der Diktatur:
Barmer Theologische Erklärung vom 31. Mai 1934

• Kirchenverfassung in der Zeit der „späten Zeit der Volkskirche“ (Kristian Fechtner, 2010):
Kirchenordnung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau von 1949 in der Fassung von 2012

• Strukturreformen in den evangelischen Landeskirchen und den kirchlichen Zusammenschlüssen (EKD, VELKD, UEK) im 21. Jahrhundert:
Kooperationen, Fusionen, Stärkung der „mittleren Ebene“ etc. – Ecclesia semper reformanda?


Die Themen können auf verschiedene Referate aufgesplittet oder in Zweierteams bearbeitet werden. Weitere Themen sind durchaus denkbar.

Zusätzliche Informationen

Seminar. Vierzehntägig und dann jeweils zweistündig mit einem Blocktag. Donnerstags, Beginn 16Uhr c.t. Wer ein Referat hält oder eines der Themen schriftlich ausarbeitet, erhält einen Seminarschein. Auch eine mündliche Modulprüfung ist möglich.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
20.04.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 00-504
04.05.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 00-504
18.05.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 00-504
01.06.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 00-504
22.06.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 00-504
29.06.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 00-504
13.07.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 00-504