Sommersemester 2024

Chassidismus

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Andreas Lehnardt
Kurzname: Chassidismus
Kurs-Nr.: 01.053.4600
Kurstyp: Übung

Empfohlene Literatur

Becker, Hans-Jürgen, Rabbi Nachman von Breslav. Lobpreis und Lehrgespräche nach den Aufzeichnungen seiner Schüler, Berlin 2021.
Biale, David: Hasidism. A New History. Princeton 2017.
Dubnow, Simon, Geschichte des Chassidismus, Bd.1-2, Jerusalem 1969.
Fishkoff, Sue, Das Heer des Rebben. Einblicke in die Chabad-Bewegung, Zürich 2011.
Talabardon, Susanne, Chassidismus, Tübingen 2016.

Inhalt

"Als Rabbi Jitzhak Meir von Gur ein kleiner Junge war, brachte ihn seine Mutter einmal zum Maggid von Kosnitz. Da fragte ihn jemand: Jitzhak Meir, ich gebe Dir einen Gulden, wenn Du mir sagst, wo Gott wohnt. Er antwortete: Und ich gebe Dir zwei Gulden, wenn Du mir sagen kannst, wo er nicht wohnt."

Diese kurze chassidische Erzählung, die ursprünglich auf Jiddisch überliefert wurde, kann einen ersten Eindruck vermitteln, mit welchem religiösen Gedankengut das Seminar über diese jüdische Frömmigkeitsbewegung vertraut machen will. Mit dem Begriff Chassidismus bezeichnet man anfänglich verschiedene jüdische Frömmigkeitsbewegungen, die zu unterschiedlichen Zeiten seit der Antike bis ins 18. Jh. auftraten. Im Zentrum des Seminars soll die Bewegung des 1760 verstorbenen, legendären Gründers Israel ben Eli'ezer, genannt Ba'al Shem Tov (Herr des Guten Namens), stehen. Er schuf auf dem Gebiet des heutigen Polens eine mystisch inspirierte Frömmigkeit und Lebensweise, die noch heute zahlreiche Anhänger findet und für manche als das authentische Judentum gilt. In nur wenigen Jahren eroberte der Chassidismus Osteuropa und brachte verschiedene Lehren hervor, die das Judentum bis heute nachhaltig prägen. Anfangs stieß die Bewegung auf scharfe Gegnerschaft, insbesondere unter den Anhängern des Wilnaer Gaon, eines litauischen Rabbiners, der für seine große Gelehrsamkeit geachtet wurde. Die von ihm angeregte Gegenbewegung der "Misnogdim", der Gegner, vermochte jedoch den Siegeszug des Chassidismus nicht zu stoppen. Während der Shoa wurden zahlreiche Anhänger des Chassidismus verfolgt und vertrieben. Heute existieren trotz der Verfolgung und Shoa vor allem in Israel und in den USA, aber auch in größeren europäischen Städten (Antwerpen, London, Paris) mehrere chassidische Richtungen wie die Bratzlawer, Satmarer oder Gurer Chassiden. Die Chabad-Bewegung nimmt dabei als eine auch in der deutschen Öffentlichkeit wieder stärker sichtbare Gruppe eine besondere Stellung ein. Im Seminar sollen diese und weitere Strömungen innerhalb der Ultraorthodoxie hinsichtlich ihrer unterschiedlichen religiösen Merkmale und Interessen vorgestellt und ihre besonderen Lebensweisen und Bräuchen näher betrachtet werden. Von den TeilnehmerInnen wird die Übernahme eines kurzen Referates und die Bearbeitung der zu lesenden Texte erwartet.
 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
15.04.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
22.04.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
29.04.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
06.05.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
13.05.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
27.05.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
03.06.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
10.06.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
17.06.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
24.06.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
01.07.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
08.07.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III
15.07.2024 (Montag) 12:15 - 13:45 00 432 T2
9184 - Taubertsberg III