Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2016/2017 (Jogustine)

Pfälzische Kirchengeschichte von der Union (1818) bis zum Ersten Weltkrieg (LB-4C/BB-4C)

Dozent:innen: Dr. Traudel Himmighöfer
Kurzname: Pfälz. Kirchengesch.
Kurs-Nr.: 01.053.015
Kurstyp: Vorlesung mit Übung

Voraussetzungen / Organisatorisches

Adressaten:
Studierende im Haupt- u. Nebenfach: Anfänger u. Fortgeschrittene

Voraussetzungen:
Grundkenntnisse der deutschen Geschichte des 17. bis 19. Jh.s

Arbeitsformen:
Vortrag, Plenumsdiskussion

Empfohlene Literatur

Empfohlene Literatur:
Benrath, Gustav Adolf: Art. Pfalz. I. Historisch. In: TRE 26 (1996), S. 323-334. – Zeitbilder aus der Geschichte der protestantischen Kirche in der Pfalz von der Reformation bis in die Gegenwart. Redaktionskreis: Traudel Himmighöfer [u.a.], Speyer 1999. – Himmighöfer, Traudel [u.a.]: Pfälzische Kirchengeschichte multimedial [cd-rom], Ubstadt-Weiher 2003. //
Müller, Johannes: Die Vorgeschichte der Pfälzischen Union : eine Untersuchung ihrer Motive, ihrer Entwicklung und ihrer Hintergründe im Zusammenhange der allgemeinen Kirchengeschichte, Witten 1967. – Quellenbuch zur Pfälzischen Kirchenunion und ihrer Wirkungsgeschichte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Zsgest. von Sonja Schnauber ..., Speyer 1993. – Bonkhoff, Bernhard H.: Geschichte der Vereinigten Protestantisch-Evangelisch-Christlichen Kirche der Pfalz. Bd. 1: 1818-1918. St. Ingbert 2016. - Einzelaufsätze in "Blätter für pfälzische Kirchengeschichte".

Inhalt

Die Vereinigung von Reformierten und Lutheranern in der Kirchenunion von 1818 ist die Geburtsstunde der Evangelischen Kirche der Pfalz. Bei der Ausgestaltung der Unionskirche (rationalistisches Gesangbuch und Katechismus 1823) entzünden sich an der Frage der Bekenntnisgrundlagen die inneren Spannungen. An die Stelle des in der Union überwundenen konfessionellen Zwiespalts tritt nun der Richtungsstreit zwischen dem konservativen Oberkonsistorium in München auf der einen Seite und dem bis dahin vom Rationalismus bestimmten Konsistorium und der progressiv gesinnten Mehrheit der pfälzischen Pfarrer auf der anderen Seite. Etliche Pfarrer sympathisieren mit dem politischen Liberalismus (Hambacher Fest 1832).
Der kirchlichen Restauration in der „Ära Rust“ (1833-1847) gelingt es nicht, den alten Rationalismus und den neuen Liberalismus aus der Landeskirche zu verdrängen. Die bekenntnistreuen „positiven“ Pfarrer formieren sich in dem „Evangelischen Verein für die Pfalz“ (1848). Nach der revolutionären Zäsur von 1848/49 erfährt die kirchliche Restauration in der „Ära Ebrard“ (1853-1861) eine Fortsetzung. Die Liberalen sammeln sich nun im Protestantenverein (1858). Die innerprotestantischen Richtungskämpfe, die sich etwa auch im „Gesangbuchstreit“ entladen, binden viele Kräfte. Innere Mission und Erweckungsbewegung gelangen zur Entfaltung. Es kommt zur Gründung der wichtigsten diakonischen Einrichtungen der pfälzischen Landeskirche.
Nach der „Ära Ebrard“ wird die Unionskirche bis in die 1920er Jahre von liberalen Kräften beherrscht. Seit dem Krieg von 1870/71 treten die innerkirchlichen Streitigkeiten hinter den politischen Tagesfragen zurück. Die Kirche begegnet der Sozialen Frage durch freiwillig organisierte Sozialarbeit und diakonisch-karitative Vereine. 1904 wird die „Gedächtniskirche der Protestation“ in Speyer eingeweiht. Das Ende des landesherrlichen Summepiskopats 1918 macht auch in der Pfalz eine neue Kirchenverfassung notwendig.

Durch kursorische Quellenlektüre sollen die einzelnen Entwicklungsphasen illustriert werden.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
21.01.2017 (Samstag) 09:00 - 17:00 00 415
1111 - Hauptgebäude
28.01.2017 (Samstag) 09:00 - 17:00 00 415
1111 - Hauptgebäude
04.02.2017 (Samstag) 09:00 - 17:00 00 415
1111 - Hauptgebäude