Schuld und Sühne // Verbrechen und Strafe - Einführung in die Grundfragen der Ethik am Beispiel von Dostojewskis Roman (LB-5B/BB-5C)
Dozent:innen: Dr. Marcus HeldKurzname: Proseminar ST
Kurs-Nr.: 01.053.018
Kurstyp: Proseminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Voraussetzung: aktive Teilnahme, Bereitschaft der Lektüreerfahrung von Dostojevskijs Roman und Bereitschaft zur Übernahme einer Einleitung in einen theoretischen Text zur lesenden Stelle.Empfohlene Literatur
- F. Dostojewski: Verbrechen und Strafe, übers. v. Swetlana Geier, Frankfurt am Main 1996 (ISBN: 3596129974). (Bitte diese Ausgabe anschaffen!)
- Z. Maurina: Dostojewskij. Menschengestalter und Gottsucher, 5. Aufl., Memmingen 1997.
- N. Berdajew: Die Weltanschauung Dostojewskis, München 1924.
- S. Cassedy: Dostoevsky’s Religion, Stanford, 2005.
- R. Neuhäuser: F.M. Dostojevskij: Die großen Romane und Erzählungen, Wien u.a. 1993.
Inhalt
Allein schon die Übersetzung des russischen Originaltitel des Romans, Prestuplenije i nakasanie stellt jeden Rezipienten vor eine richtungsweisende Entscheidung, in welche ethische Richtung der Roman Dostojewkis gelesen werden kann bzw. sollte, und stellt so den Leser vor ein rezeptionsästhetisches Dilemma. Die gängige Übersetzung "Schuld und Sühne“ trifft mit seiner stark moralischen Orientierung nicht die russischen Termini, die eher aus dem juristischen Sprachgebrauch stammen und trotzdem auf ein theologisch-metaphysisches Verständnis hindeuten. Zwar ist die Übersetzung "Verbrechen und Strafe“, wie sie von Alexander Eliasberg schon 1921 favorisiert und durch die kongeniale Übersetzung von Swetlana Geier übernommen wurde, zwar dem semantischen Feld näher, aber der ethische Gehalt der russischen Begriffe wird nicht voll und ganz erfasst.Anhand des verbrecherischen Vorhabens des Protagonisten wird ein existentielles Experiment geschildert, welches dazu auffordert über Moral und Ethik nachzudenken: Wenn ein Mensch sich seiner Freiheit gewiß ist, kann er sich jegliches Verbrechen im Dienste seiner Selbstverwirklichung erlauben? Kann er die Grenzen der menschlichen Natur „übertreten“ und die „Übertretung“ schlimmstenfalls als eine Art Krankheit hinter sich bringen? Muss er eine „Zurechtweisung“ durch irgendeine maßgebliche Instanz befürchten, da ihn seine Freiheit dem Zugriff aller Instanzen enthebt?
Durch die kontinuierliche Lektüre des Romans und ergänzender Fach-Literatur zur ethischen Urteils- und Modellbildung, wird in die Grundfragen der Ethik eingeführt.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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19.04.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
26.04.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
03.05.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
10.05.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
17.05.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
24.05.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
31.05.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
07.06.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
14.06.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
21.06.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
28.06.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
05.07.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |
12.07.2017 (Mittwoch) | 16:15 - 17:45 | 00 415 1111 - Hauptgebäude |